Assuan ist eine der schönsten Städte Ägyptens am bezaubernden Flusslauf des Nils, der sich durch eine felsige Landschaft mit grünen Inseln, umgeben von Schilfhainen, schlängelt. Traditionelle Boote, die sogenannten Feluken, verkehren mit grossen, weissen Segeln über das tiefblaue Wasser und erhalten den lieblichen Charakter der Stadt. Im Hintergrund des Nils erheben sich die goldgelben Dünen der Wüste.

Assuan ist die südlichste Stadt Ägyptens und zählt knapp 300‘000 Einwohner. Der Name der viertgrössten Stadt Oberägyptens geht auf das altägyptische «Swnw» zurück, was Handel bedeutet. Dank der strategisch günstigen Lage war Assuan ein lebendiger Handelsplatz für Karawanen aus Nubien, die meist mit Gütern aus dem Innern Afrikas handelten. Zwischen Ägypten und den Nubiern kam es oft auch zu kriegerischen Auseinandersetzungen, da die Stadt über viele Jahrtausende als Südgrenze des Landes galt. Heute spielt der Tourismus in Assuan eine bedeutende Rolle. Die Stadt ist Ausgangs- oder Endpunkt vieler Nilkreuzfahrten, vor allem nach Luxor. Eine architektonische Glanzleistung ist der grosse Staudamm von Assuan, der den Wasserstand des Flusses reguliert und Strom erzeugt. Er hat eine Länge von 3,6 km und eine Höhe von 111 m und befindet sich etwa 13 km südlich von Assuan. Der 5250 km2 grosse und 400 km lange Nassersee, einer der grössten Stauseen der Welt, ist nach dem ägyptischen Präsidenten Nasser benannt, der diesen 1971 einweihte, und entstand infolge des Anstauens des Nilwassers durch den Assuan-Staudamm. Im Nassersee versanken Siedlungen und Baudenkmäler. Nubische Dörfer mussten aufgeben, ihre Bewohner umgesiedelt werden und einige Tempel wurden auf höher gelegene Inseln verlegt. Das Wüstenklima in Assuan ist meist trocken und heiss. Regen ist sehr selten und kann auch über Jahrzehnte ausbleiben.