Amalfi Küste
Wenn bei Capri die rote Sonne im Meer versinkt ... Bei diesem Lied, das in den 1950er-Jahren ein Welterfolg war, fühlt man sich unweigerlich in die glamouröse Zeit zurückversetzt, als sich an der Amalfiküste der internationale Jetset ein Stelldichein gab. Doch nicht nur der schönen Sonnenuntergänge wegen wurde dieser einmalige Küstenabschnitt wortreich besungen. Die Amalfiküste offenbart auch heute noch eine wunderbare Romantik und lässt den Alltag in weite Ferne rücken. Hier erwartet Sie eine märchenhafte Landschaft mit verträumten Buchten am kobaltblauen Meer und eine verschwenderische Vegetation mit dem Duft von blühenden Zitrusbäumen. Am Abend warten «Spaghetti alle Vongole» in einem der exquisiten «Ristoranti» am Hafen – was für ein verführerischer Gedanke!
Am Golf von Salerno vor dem Thyrrenischen Meer erstreckt sich eine der traumhaftesten Küsten Europas – die Costiera Amalfitana (Amalfiküste). An den steilen Felsen der Küste sind pastellfarbene Häuser kunstvoll übereinander gestapelt und formen sich zu pittoresken Orten deren Namen Positano, Amalfi, Ravello oder Salerno wie Musik in den Ohren klingen. Lange nur auf dem Seeweg erreichbar, war die verführerische Landschaft mit ihrer prächtigen Vegetation, den bizarren Klippen und romantischen Buchten am türkisblauen Meer schon zur Zeit des römischen Reiches ein wahrer Magnet. Auch heute – obwohl inzwischen auf dem Landweg erschlossen – hat die Amalfiküste nichts von ihrem zauberhaften Charme verloren und ist dank ihres milden Klimas ein einziger Garten Eden.
Entlang der Küste führt die kurvenreiche Traumstrasse Amalfitana von Salerno durch die vielen kleinen gepflegten Ortschaften und mit Abstechern in die Berge nach Sorrento auf der Halbinsel von Sorrent, wo sich eine tolle Aussicht auf den Golf von Neapel, den Vesuv und die Insel Ischia offenbart. Wer sich bis zum Zipfel der sorrentinischen Halbinsel vorwagt, kann sehnsüchtig auf die vorgelagerte Insel Capri blicken und wohl einen der schönsten Sonnenuntergänge überhaupt erleben. Die Strasse verläuft wie auf einem Balkon zwischen dem Meer und den steilen Abhängen der Lattari-Berge der Küste entlang mit einer Abfolge von Tälern, Landzungen, Buchten, Stränden und Terrassen, die mit Zitrusfrüchten, Weinreben und Olivenbäumen bepflanzt sind. Obwohl nur 90 km lang, sollte man genügend Zeit für eine Fahrt auf der Amalfitana einplanen, da es so viele schöne Orte zum Verweilen gibt. In dieser fantastischen Landschaft mit der üppigen Natur erhält die Zeit eine ganz neue Dimension.
Entlang der Küste bieten sich auch unzählige Möglichkeiten für einen Aufenthalt am Meer. Da die Amalfiküste von felsigen Abhängen zum Meer hin geprägt ist, sind die Strände am Fusse der Felsen meist recht schmal, dafür landschaftlich äusserst reizvoll. Einige der kleinen Strände und Badebuchten sind immer noch Geheimtipps und nur per Boot oder zu Fuss über schmale Wege und Treppen erreichbar. Der grösste Strand an der Amalfiküste befindet sich bei der Gemeinde Maiori. Hier werden auch verschiedene Wassersportarten wie Tauchen, Segeln oder Surfen angeboten. Ein Ausflug mit einem gemieteten Ruderboot ist zudem immer ein Erlebnis und begeistert ganz besonders die Kinder. Die Spiaggia Grande in der Nachbarsgemeine Minori gehört mitunter zu einem schönen Strände der Region.
Die Amalfiküste bietet mit ihrer historisch reichen Vergangenheit auch unzählige interessante Sehenswürdigkeiten. Die sorrentinische Halbinsel ist die Heimat der Majolika-Keramik, deren Technik im 15. Jahrhundert vom norditalienischen Faenza über Mallorca ihren Weg nach Süditalien gefunden hat. Viele Kuppeln und Mauern der oft prächtigen Kirchen und Dome sind deshalb mit diesen bunten, zinnglasierten Keramikfliesen dekoriert. Ein Ausflug lohnt sich auch zum Konvent von Santa Maria de Olearia am Capo d'Orso bei Maiori. Benediktinermönche betrieben hier einst in einer in den Felsen gebauten Abtei eine Ölpresse. Echten Seefahrer-Charme hat sich die östlich von Amalfi liegende Ortschaft Atrani bewahrt: abseits vom Massentourismus gibt es hier wegen der steilen Hanglage und der vielen Treppen so gut wie keinen Autoverkehr. Das elegante Ravello ist für seine mondänen Villen und nicht zuletzt für das Ravello-Festival berühmt. Zu Ehren Richard Wagners findet hier jedes Jahr im Sommer eines der ältesten Open-Air-Festivals Europas statt, bei der das Orchester auf einem Felsvorsprung vor einer magischen Kulisse aufspielt. Highlight ist dabei jeweils das Konzert bei Sonnenaufgang.
Beste Reisezeit
April – Oktober